Die Spannung steigt!

Anfang April hatte an dem Motorrad soweit alles fertig - die Batterie habe ich bei einem Landwirtschaftshandel mit Säure füllen lassen und eingebaut.

Dann kam der große Moment - das Teil erstmals anzuwerfen. Mit Kamera und Stativ bewaffnet, wollte ich diesen wichtigen Augenblick für die Ewigkeit festhalten. Prinzipiell war alles möglich - sie spring überhaupt nicht an, sie springt an und dann tut es einen riesen Schlag, oder - oder - oder.

Nachdem Dr. Frankenstein 10 Minuten versucht hat, seinem Monster das Leben einzuhauchen, ist der Motor tatsächlich angesprungen. Für 10 Sekunden lief der Motor auch! Dann war Schluss (Video). Tja, da geht einem allerhand durch den Kopf...

Die restlichen Stunden waren vergebliche Mühen - angesprungen ist das Teil jedenfalls nicht mehr. Es hat hier und da noch die eine oder andere Zündung gegeben - inklusive einem brennenden Luftfilter - aber Erfolg definiert sich definitiv anders. Ziemlich frustrierend.

Den restlich April verbrachte ich damit, mich Schritt für Schritt voranzutasten. Hatte man ein Problem behoben, kam das nächste zum Vorschein. Dies hat viel Kraft gekostet, nachdem man ein Jahr lang restauriert hat, nun noch Problem für Problem zu suchen und zu beheben.
Die Probleme waren wie folgt:
  • Die Zündkabel waren nicht tief genug in die Zündspule gesteckt, somit wurde der hintere Zylinder ab und zu nicht gezündet.
  • Der Kondensator am Unterbrecherkontakt war defekt.
  • Der Unterbrecherkontakt hatte keine gute Masseverbindung. Ich habe darauf hin die Grundplatte mit einem extra Kabel geerdet. Danach war der Zündfunken besser.
  • Der neue Messingschwimmer war undicht. Ich musste ihn nochmals nachlöten.
  • Die Starterkupplung war stark abgenutzt. Dadurch kam der Motor beim Ankicken nie auf Touren. Ich habe das Getriebe ausgebaut, zerlegt und die Starterkupplung getauscht.
Nun ist es mir gelungen, den Motor zumindestens zu starten. Der Leerlauf war überhaupt nicht einstellbar. Auch beim Versuch etwas Gas zu geben, wurde der Motor sofort abgewürgt. Somit ging die Suche weiter.
  • Die Drosselklappe hat nicht dicht genug geschlossen. Diese habe ich neu eingestellt.
  • Die Volllastnadel hatte sich vom Schraubenkopf gelöst. Ich habe diese mit hochfester Schraubensicherung befestigt und die Nadel fast ganz hineingeschraubt.
Nun hatte ich einen fahrtüchtigen Zustand erreicht (Video). Da aber der TüV schon seit mehr als einem Jahr abgelaufen war, konnte ich keine Probefahrt unternehmen. Aber ich war guten Mutes, im Mai endlich dieses Projekt zum erfolgreichen Abschluss zu bringen.