Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann! (Loriot).
Wieder so ein Projekt, welches einem lange im Kopf herum geht. Einen Unterdrucktester für das Fahrzeug. Die alten Bosch-Messgeräte werden mittlerweile für einen unmöglichen Preis angeboten, warum also nicht selbst einen Tester bauen?
Und warum soll es nur ein Tester sein? Warum nicht auch mit einer Unterdruckpumpe ausgestattet? Und warum nicht mit einer Automatik gekoppelt, welches die Pumpe automatisch steuert? Und warum ...
Also Ideen gibts dann immer sehr viele was dieses Wunderteil alles machen könnte.
Nach einer infinitissimal kurzen Konzept- und Produktdefinitionsphase war das Gerät fast fertig - naja, zumindestens theoretisch.
Es sollte zum einen den Unterdruck im System anzeigen können - am Besten mittels eines großen Analoginstrumentes. Den dazugehörigen Sensor gibts für weniger als 10 EUR als Kfz-Ersatzteil - da diese Sensoren millionenfach verbaut werden.
Eine Unterdruckpumpe gibt es auch für wenige Euronen in der elektronischen Bucht. Somit fehlte jetzt nur noch eine Automatik, welche die Pumpe ausschaltete, sofern kein nennestwerter Druckaufbau mehr erfolgte und beim Unterschreiten einen Mindestdruckes automatisch wieder einschaltet.
Wie gesagt, theoretisch war das Gerät schon fertig...
Als Gehäuse diente ein ausgemustertes Pulsmessgerät aus dem Krankenhaus. Es hatte die richtige Größe, einen Haltegriff und war wie geschaffen für dieses Projekt.
Als Sensor kam der Unterdrucksensor aus dem KFz-Bereich zum Einsatz, welche ich aus einem anderen Projekt schon kannte. Die Automatik realisierte ich mit einem ATtiny44A - welcher für dieses Projekt mehr aus ausreichend war und sich zudem in der Bastelkiste befand.
Im Rahmen der feasibility study tellte sich heraus, dass es besser ist, die beiden Unterdruckpumpen in Reihe zu schalten - als parallel. Somit konnte man einen Unterdruck von ca. 900mB erreicht werden. Leider zeigte sich auch eine unangenehme Eigenschaft der Pumpen. Wenn der Unterdruck einmal aufgebaut wurde, so könnten die Pumpen nach dem ausschalten nicht mehr eingeschaltet werden, da diese blockieren und zu viel Strom aufnahmen. Erst als der Unterdruck wieder unter ca. 300-400mBar gefallen ist, konnte man die Pumpen wieder einschalten. Da ich sowieso eine Automatik für die Pumpensteuerung haben wollte, konnte diese Einschaltsperre von dem Mikrocontroller gleich miterledigt werden.
Eine verbleibende Aufgabe des Mikrocontrollers war es auch das Sensorsignal des Unterdrucksensors in ein geeignetes PWM-Signal für die Ansteuerung des Analog-Anzeigeinstrumentes umzuwandeln. Ansonsten fristete der Mikrocontroler ein unaufgeregtes Arbeitsleben.
Schnell eine Platine angefertigt, bestückt und das Gehäuse bearbeitet. Die Front- und Rückplatte habe ich mit einer bedruckbaren Folie und aufgesprühtem Klarlack hergestellt.
Super-Saugi war geboren!